Champignon
Agaricus bisporus
Der Champignon – König der Speisepilze – ist der wohl bekannteste Zuchtpilz überhaupt. Ob weiß oder braun, ob im Salat, in der Pfanne oder auf dem Grill: Champignons sind aus unserer Küche nicht wegzudenken. Wussten Sie, dass dieser beliebte Pilz schon im 17. Jahrhundert in Paris kultiviert wurde? Heute können auch Sie Champignons ganz leicht selbst anbauen. Von Champignon kaufen als Fertigkultur bis hin zu Tipps für die heimische Pilzzucht erfahren Sie hier alles Wichtige über den Klassiker unter den Pilzen.
Herkunft und Verbreitung
Der Zucht-Champignon (Agaricus bisporus) stammt ursprünglich aus Europa und Nordamerika, wo er wild auf Wiesen wuchs. Bereits zur Zeit von Ludwig XIV. in Frankreich begann man, ihn gezielt zu kultivieren – in den berühmten Pariser Katakomben entdeckte man ideale Bedingungen für die Pilzzucht. Daher heißt er in Frankreich bis heute Champignon de Paris. Von Paris aus trat der Champignon seinen Siegeszug um die Welt an: Heute ist er der meistangebaute Speisepilz überhaupt.
In nahezu jedem Land der Welt gibt es Champignonfarmen. Auch wild kommt er noch vor (bei uns als Wiesenchampignon bekannt), doch für den Massenverzehr setzt man auf Kulturformen. Die weißen und braunen Champignons im Supermarkt sind alle Zuchtvarianten dieser Art. Braune Champignons – manchmal als Steinchampignons oder Portobello bezeichnet – sind keine eigene Art, sondern lediglich Farb- und Altersvarianten des Champignons. Insgesamt ist der Champignon ein echter Kosmopolit, der überall dort gedeiht, wo es organisches Material zum Zersetzen gibt.
Merkmale und Aussehen
Ein klassischer Champignon hat einen runden, geschlossenen Hut, der bei jungen Exemplaren halbkugelig ist und sich mit dem Wachstum nach und nach öffnet. Weiße Champignons haben einen reinweißen Hut, während Steinchampignons creme bis hellbraun gefärbt sind. Unter dem Hut verbergen sich dicht stehende Lamellen, die anfangs zartrosa sind und sich später schokoladenbraun färben (durch das reifende Sporenpulver). Der Hutdurchmesser liegt je nach Sorte zwischen 4 und 10 cm – Portobello-Champignons können sogar handtellergroß werden.
Der Stiel ist hell (weiß bei weißen Sorten, beigefarben bei braunen), zylindrisch und besitzt einen kleinen, dünnen häutigen Ring in der oberen Hälfte (Überbleibsel des sogenannten Velums). Champignons haben kein besonderes Muster oder auffällige Farben – sie sehen schlicht „pilzförmig“ aus, was sicherlich zu ihrer Bekanntheit beiträgt. Braune Exemplare wirken uriger und haben oft ein etwas festeres Fleisch, während weiße Champignons sehr zart sind.
Wichtig: Champignons haben keine veränderliche Verfärbung beim Anschneiden (im Gegensatz zu manchen giftigen Doppelgängern) – ihr Fleisch bleibt weiß.
Geschmack und Verwendung in der Küche
Mild, nussig und angenehm „pilzig“ – so lässt sich der Geschmack von Champignons beschreiben. Gerade braune Champignons entwickeln beim Braten ein etwas kräftigeres, erdiges Aroma, das Gourmets an Steinpilze erinnert. Weißer Champignon wird geschätzt für seinen dezenten Geschmack, der roh und gegart gleichermaßen überzeugt. Champignons können tatsächlich roh verzehrt werden (als einer der wenigen Pilze gelten sie in Maßen roh als bekömmlich) – zum Beispiel in dünnen Scheiben im Salat oder mariniert als Carpaccio.
Meistens genießt man sie jedoch gegart: Ob gefüllt und überbacken, als cremige Champignon-Rahmsoße, in Omeletts, auf Pizza, im Risotto oder einfach in Butter gebrutzelt mit Zwiebeln – Champignons sind unglaublich vielseitig. Ihre festen Hüte lassen sich sogar grillen oder panieren. Große Portobellos dienen gerne als vegetarischer Burger-Pattie-Ersatz, da sie ein kräftiges Aroma und eine fleischige Konsistenz haben.
Das Tolle am Champignon: Er nimmt Gewürze und Marinaden gut auf, bleibt aber auch pur genossen ein Genuss. Durch seine Allgegenwärtigkeit wird er manchmal unterschätzt, dabei steckt er voller feiner Aromen (in Champignons wurden über 40 Aromastoffe identifiziert!). Kurzum: In der Küche sind Champignons wahre Alleskönner. Anbau und Pilzzucht zuhause: Champignons zählen zu den wenigen Pilzen, die kein Licht für die Fruchtbildung benötigen – ideal also für die Zucht im Keller oder in dunklen Ecken.
Ihre Kultur unterscheidet sich etwas von Holzbewohnenden Pilzen: Champignons wachsen am besten auf kompostiertem Substrat aus Stroh und Mist. Hawlik bietet fertige Champignon-Zuchtkisten an, in denen dieses Substrat schon mit Myzel durchwachsen ist. Für die Anzucht empfiehlt es sich, die Kultur zunächst warm zu lagern: Etwa 2 Wochen bei 20–22°C, damit das Myzel kräftig weiterwächst. Bei Temperaturen von 12-18°C erscheinen nach weiteren ~2 Wochen die ersten kleinen weißen Köpfchen, die rasch zu erntereifen Pilzen heranwachsen.
Champignons wachsen schubweise: Es können mehrere Erntewellen erzielt werden, bis die Nährstoffe im Substrat aufgebraucht sind. Wichtig beim Champignon-Anbau ist eine gute Belüftung, vor allem sobald die Pilze zu wachsen beginnen – das Entfernen Abdeckungen und frische Luft helfen, kräftige Fruchtkörper heranzuziehen.
Wer keinen Keller hat: Champignon-Kisten können auch im Schlafzimmer unter dem Bett oder in der Speisekammer stehen – Hauptsache kühl und schattig. Mit einem Fertigset von Hawlik Pilzbrut ist die Zucht unkompliziert: Anleitung befolgen, befeuchten, warten – und nach einigen Wochen ernten Sie Ihre eigenen Champignons.
Besonderheiten und Wissenswertes
Der Champignon ist nicht ohne Grund so beliebt: Er ist gesund und nahrhaft. Über 90 % Wasser, rund 3 % Eiweiß, 3 % Kohlenhydrate und so gut wie kein Fett – das bedeutet nur etwa 16–22 kcal pro 100 g. Dazu liefern Champignons viele B-Vitamine (B2, B3, B5, B7, B9) sowie Vitamin D (nur wenn sie UV-Licht abbekommen, können sie Vitamin D bilden). Auch Mineralstoffe wie Kalium, Eisen und Zink stecken in ihnen. Ein interessanter Inhaltsstoff ist Agaritin, der in Champignons vorkommt – früher stand er im Verdacht, ungesund zu sein, doch neuere Studien geben Entwarnung: Champignons gelten als unbedenklich und Agaritin hat sich sogar als möglicherweise unterstützend für den Körper erwiesen. Sie können Champignons also mit gutem Gewissen genießen.
Übrigens: Braune Champignons werden oft als „Edel-Champignons“ bezeichnet, da sie ein etwas intensiveres Aroma haben. Portobello nennt man die ausgewachsenen, großen braunen Champignons mit geöffnetem Hut – diese haben dunkle Lamellen und eignen sich super zum Füllen.
Wussten Sie auch, dass Champignons früher in alten Bergwerksstollen gezüchtet wurden? Ihre Ansprüche (Dunkelheit, Kühle, Feuchte) machten solche Orte ideal. Heutzutage passiert das in modernen Anlagen oder eben gleich zuhause. Probieren Sie es aus – frische geerntete Champignons aus eigener Zucht schmecken noch aromatischer als gekaufte!
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