Limonenpilz

Pleurotus citronopileatus

Ein leuchtend gelber Farbtupfer unter den Pilzen – das ist der Limonenpilz. Dieser Pilz, auch Limonenseitling oder Zitronenseitling genannt, zieht mit seinen strahlend gelben Hüten alle Blicke auf sich. Doch er kann mehr als nur hübsch aussehen: Sein zartes Fleisch und fein-fruchtiges Aroma überzeugen auch geschmacklich.

Ursprünglich in Asien beheimatet, erobert der Limonenpilz nun auch unsere heimischen Pilzgärten. Wenn Sie einen exotischen Pilz züchten wollen, der sowohl Gaumen als auch Auge erfreut, sollten Sie den Limonenpilz in Betracht ziehen. Hier erfahren Sie alles von der Verwendung von Limonenseitling-Pilzbrut bis hin zu Tipps für die erfolgreiche Pilzzucht.

Herkunft und Verbreitung

Der Limonenpilz stammt ursprünglich aus Ostasien, wo er in Wäldern an Laubbäumen wächst. In Japan ist er als Tamogi-take bekannt und geschätzt. Mittlerweile wird er auch in Nordamerika und Europa kultiviert. Da er zu den Seitlingsverwandten gehört, ist seine Verwandtschaft zum Austernpilz eng – man bezeichnet ihn teilweise sogar als „gelben Austernpilz“, auch wenn es sich um eine eigene Pilzart handelt.

In freier Wildbahn findet man Zitronenseitlinge bei uns kaum, aber durch die Zucht ist er mittlerweile weltweit verfügbar. Seinen Namen verdankt er der Zitronen-gelben Hutfarbe, nicht etwa einem Zitronengeruch (den hat er nicht). In einigen asiatischen Ländern wird er auch „Golden Oyster Mushroom“ genannt, aufgrund seines Aussehens. In Europa wird der Limonenseitling seit wenigen Jahrzehnten angebaut, vor allem von Spezialbetrieben. Durch Anbieter wie Hawlik Pilzbrut können aber auch Hobbyzüchter diesen exotischen Pilz im eigenen Keller oder Garten heranziehen.

Merkmale und Aussehen

Der Limonenpilz ist optisch beeindruckend: Er wächst in dichten Büscheln aus unzähligen einzelnen Pilzchen, die wie ein gelber Blütenstrauß aussehen​. Jeder einzelne Pilz hat einen dünnen, weißlichen bis gelblichen Stiel und einen muschelförmigen Hut von ca. 5–7 cm Durchmesser​. Die Hutoberfläche ist leuchtend zitronengelb – daher die Bezeichnung Zitronenseitling​. Unter dem Hut sitzen weiße bis beigefarbene Lamellen, die am kurzen, seitlichen Stiel herablaufen​. Der Stiel selbst ist schlank, wird meist seitlich vom Substrat aus gebildet und verbindet oft mehrere Fruchtkörper miteinander am Ansatz​. Insgesamt sind Limonenpilze kleiner und zarter als klassische Austernpilze.

Ein interessantes Phänomen bei reifen Limonenseitlingen: Die Hüte können sich hell-lila verfärben, wenn sich das Pilzpulver (Sporen) darauf ablagert​ – denn die Sporen dieser Art sind lilafarben. Das ist ein Zeichen, dass die Pilze reif sind und (spätestens dann) geerntet werden sollten​. Anfänger mag das violette „Puder“ erschrecken, aber es ist ganz normal.

Limonenpilze sind insgesamt etwas zerbrechlicher als Austernpilze – ihre dünnen Stiele und zarten Lamellen machen sie empfindlich gegenüber Austrocknung. Aber gerade ihre goldgelbe Farbe macht sie zum Highlight jeder Pilzernte oder -speise.

Geschmack und Verwendung in der Küche

Geschmacklich ähneln Limonenpilze ihren Verwandten, den Austernseitlingen: sie haben ein fein-mildes, leicht an Kalbfleisch erinnerndes Aroma​. Allerdings bringen sie noch eine frische, leicht fruchtige Note mit​, die man bei Austernpilzen so nicht findet. Manche beschreiben es als einen Hauch von Zitrus – passend zum Namen. Das Fleisch der Limonenseitlinge ist zart und bissfest, allerdings weniger „fleischig“ als bei Austernpilzen​.

In der Küche lassen sie sich wie Austernpilze verwenden: Am besten brät man sie kurz und kräftig an – zum Beispiel in Olivenöl oder Butter – bis sie leicht bräunen​. So entfalten sie einen tollen Geschmack. Goldbraun gebratene Limonenpilze sind eine Delikatesse als Beilage zu Fisch oder hellem Fleisch​, passen aber auch hervorragend in Risotto, zu Pasta oder auf Bruschetta. Ihr mildes Aroma verträgt sich mit vielen Zutaten, ohne diese zu überdecken​.

Wichtig zu wissen: Ihre schöne gelbe Farbe verblasst beim Kochen leider größtenteils​ – ähnlich wie bei Pfifferlingen, die auch etwas ausbleichen. Um die Farbe zu erhalten, kann man sie sehr kurz garen oder roh als Deko nutzen. In Salaten oder als Suppentopping kann man Limonenseitlinge theoretisch auch roh verwenden (einige Gourmets tun dies), doch wie bei den meisten Pilzen ist Rohverzehr schwer verdaulich​. Daher besser blanchieren oder marinieren.

Ein praktischer Tipp: Den harten, gemeinsamen Stielansatz der Büschel sollte man entfernen, da er zäh ist​. Die einzelnen Pilze dann entweder ganz lassen oder nach Belieben zerkleinern.

Limonenpilze sind in asiatischen Ländern beliebt in Mischpilzgerichten, um Farbe auf den Teller zu bringen. Bei uns sind sie noch eine Rarität – wer sie anbaut, hat also auch kulinarisch etwas Besonderes vorzuweisen.

Anbau und Pilzzucht zuhause

Die Zucht von Limonenseitlingen ähnelt der der Austernpilze, mit dem Unterschied, dass Limonenpilze gerne etwas wärmere Temperaturen zum Fruchten mögen. Optimal ist ein Bereich von +16°C bis +24°C für die Fruchtkörperbildung.​ Das macht sie zu einem Sommerpilz – man kann sie gut in wärmeren Monaten im Keller oder sogar draußen in einer schattigen Ecke ziehen.

Hawlik Pilzbrut bietet fertig geimpfte Limonenpilz-Kulturen an, sowohl als Zuchtbox für drinnen wie auch als Pilzbeet-Set für den Garten. Das Myzel wächst zunächst bei Zimmertemperatur durch. Sobald kleine gelbe Punkte sichtbar werden, ist ein heller, geschützter Platz ideal. Limonenpilze brauchen Licht (Tageslicht reicht) und sehr hohe Luftfeuchtigkeit zum Ausbilden ihrer Fruchtkörper​. Unter der mitgelieferten Abdeckhaube lässt sich das Mikroklima gut halten – täglich lüften nicht vergessen.

Bei ca. 16–24°C sprießen nach einigen Tagen Büschel kleiner gelber Pilze. Diese wachsen rasch heran und können oft schon eine Woche später geerntet werden, bevor sie überreif sind. Wichtig ist eine behutsame Behandlung, da die Primordien empfindlich sind. Limonenpilze belohnen mit mehreren ertragreichen Erntewellen: Nach der ersten großen Ernte kann nach einer Ruhezeit von 2–3 Wochen erneut ein Schub kommen​. Das Substrat sollte in der Zwischenzeit feucht gehalten werden.

In der Natur fruchtet der Limonenseitling hauptsächlich im Frühjahr und Herbst, er toleriert also auch etwas kühlere Phasen, jedoch keine längere Kälte unter 10°C (dann stoppt das Wachstum). Für die Gartenkultur kann man ein Pilzbeet anlegen – hier bietet Hawlik Pilzbrut ein Set an, mit dem Sie Limonenpilze im Beet ziehen können. Dort gelten ähnliche Bedingungen: halbschattig, feucht, und Schutz vor Schnecken (die gelben Pilze interessieren auch die Tierwelt !).

Insgesamt ist der Limonenseitling ein lohnender Zuchtpilz für alle, die etwas Farbe ins Spiel bringen wollen. Er wächst zügig, und es macht einfach Freude, die knallgelben Büschel sprießen zu sehen.

Besonderheiten und Wissenswertes

Limonenpilze sind nicht nur hübsch, sondern auch nährstoffreich. Sie enthalten beispielsweise Vitamin B (u.a. Biotin) und Kalium in nennenswerten Mengen. 100 Gramm frische Limonenseitlinge haben nur etwa 23 kcal, aber rund 3,5 g Eiweiß und fast 6 g Ballaststoffe​
 – ein toller Wert für einen Pilz. Damit sind sie eine echte Bereicherung für eine ausgewogene Ernährung​. In Asien gelten sie zudem als gesundheitsfördernd, ihnen wird eine antioxidative Wirkung zugeschrieben.

Aus kulinarischer Sicht sind Limonenseitlinge insofern besonders, als sie eine der wenigen gelben Pilzarten sind, die man essen kann – farblich vergleichbar höchstens mit Pfifferlingen, doch geschmacklich viel milder. Wer gern dekorativ kocht, kann mit ihnen Akzente setzen. Beachten sollte man, dass Limonenpilze wie alle Seitlinge eine relativ große Menge an Sporenpulver abgeben, das bei empfindlichen Personen Allergien auslösen kann – aber das passiert meist nur bei sehr großen Kulturen oder bei überreifen Fruchtkörpern.

Beim normalen Anbau in kleinerem Umfang ist das kein Problem. Wussten Sie übrigens, dass es auch einen rosafarbenen Seitling gibt? Diese Farbvarianten der Seitlingsfamilie zeigen, wie vielfältig Pilze sein können. Der Limonenseitling sticht gemeinsam mit dem Rosenseitling in dieser Familie als Augenweide besonders hervor. Für Hobbyköche und -gärtner ist er ein dankbares Projekt – und Gäste am Esstisch staunen garantiert über die “gelben Austernpilze”.

Kurz gesagt: Ein exotischer Farbtupfer mit heimischem Anbaupotenzial!

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Im Sortiment von Hawlik Pilzbrut finden Sie selbstverständlich auch Limonenpilz-Pilzbrut. Ob als Fertigkultur für drinnen oder als Pilzbeet-Set für draußen – Sie erhalten ein komplett durchwachsenes Substrat mit Pleurotus citrinopileatus, inklusive Anleitung zur kinderleichten Anzucht. Schon nach wenigen Wochen wachsen die ersten goldgelben Pilzbüschel.