Hericium

Hericium erinaceus

– das klingt exotisch, oder? Dieser Pilz trägt viele Namen: Igelstachelbart, Löwenmähne (Lion's Mane), Affenkopfpilz oder Pom-Pom-Blanc. Er sieht aus wie ein zotteliger weißer Ball oder eine kleine Koralle und gilt sowohl als Gourmetpilz wie auch als Vitalpilz. Sein festes Fleisch und das besondere Aroma machen ihn in der Küche begehrt, gleichzeitig schätzt man ihn in der Naturheilkunde seit langem. Hier erfahren Sie, wie Sie Hericium selbst anbauen können, worin die Besonderheiten dieses Pilzes liegen und warum es sich lohnt, Hericium-Pilzbrut zu kaufen und die Pilzzucht daheim zu versuchen.

Herkunft und Verbreitung

Der Igelstachelbart ist in Wäldern der nördlichen Hemisphere heimisch. In Europa kommt er zwar vor, ist aber äußerst selten geworden und in einigen Ländern geschützt​. Man findet ihn – wenn überhaupt – an alten Laubbäumen (v.a. Buche oder Eiche), wo er als Schwächeparasit an verletzten Stellen wächst​. In Asien, insbesondere in China und Japan, hat Hericium hingegen eine lange Tradition sowohl als Speisepilz als auch in der traditionellen Medizin​. Dort wird er schon seit Jahrhunderten kultiviert und verzehrt.

Der Name „Löwenmähne“ spielt auf sein Aussehen an, doch mit viel Fantasie erinnert er auch an einen zotteligen Affenkopf – daher der Name Affenkopfpilz. In Nordamerika ist er ebenfalls verbreitet. Kommerziell wird Hericium heute weltweit gezüchtet, seit etwa den 1980er Jahren auch in Europa. Da er wild so selten ist, ist der kontrollierte Anbau eine tolle Möglichkeit, diesen Pilz kennenzulernen, ohne der Natur zu schaden. Bei uns gilt Hericium noch als Geheimtipp, doch seine Beliebtheit wächst.

Merkmale und Aussehen

Hericium bildet völlig außergewöhnliche Fruchtkörper, die keinem klassischen Pilz mit Hut und Stiel ähneln. Stattdessen entwickelt sich ein rundlicher, knäuelartiger Büschel, aus dessen Oberfläche unzählige weiche Stacheln herabhängen​. Diese „Stacheln“ sind eigentlich herabgewachsene, sporentragende Strukturen und können bis zu 5 cm lang werden​. Optisch erinnert der Pilz an eine weiße Pompon-Blume oder ein Korallenriff. Die Färbung ist zunächst rein weiß, kann aber bei reifen Exemplaren leicht creme-gelblich oder rosa werden​.

Ein einzelner Igelstachelbart erreicht einen Durchmesser von ca. 20–30 cm, in Rekordfällen sogar bis 50–60 cm – wirklich beeindruckend groß! Das Pilzfleisch ist weiß, dicht und leicht faserig​. Es gibt weder einen separaten Hut noch einen sichtbaren Stiel; der Pilz wächst wie ein dichtes Knäuel direkt aus dem Holzsubstrat. Unter dem dichten Stachelkleid verbirgt sich der Ansatzpunkt, mit dem der Pilz am Holz haftet. Aufgrund seines markanten Aussehens ist Verwechslung kaum möglich (es gibt nur wenige verwandte Arten mit ähnlicher Optik).

Insgesamt ist Hericium ein echter Hingucker – ein Edelpilz, der jeden staunen lässt, der ihn zum ersten Mal sieht. Geschmack und

Verwendung in der Küche

Der Hericium ist ein kulinarisches Highlight und in der feinen Küche äußerst geschätzt. Sein Aroma ist vielschichtig: Viele sagen, sein Geschmack erinnere an Kalbfleisch oder Geflügel – zart und fein​. Gleichzeitig lassen sich im Hericium zitrusartige und kokosähnliche Noten herausschmecken​. Tatsächlich wurden im Igelstachelbart über 32 Aromastoffe identifiziert, die zusammen ein einzigartiges Geschmacksbild ergeben​.

Das Bissgefühl des Hericiums ist ebenfalls besonders: angebraten hat er eine Konsistenz, die an Meeresfrüchte wie Jakobsmuscheln erinnert – außen leicht knusprig, innen weich und saftig​. All diese Eigenschaften machen den Igelstachelbart zu einem vielseitigen Speisepilz. In der Küche kann man ihn ähnlich behandeln wie Fleisch oder Tofu. Zwei klassische Zubereitungsarten hierzulande sind: In Scheiben geschnitten und in Butter goldbraun gebraten – so entfaltet sich das volle Aroma; oder größere Stücke wie ein Schnitzel paniert und ausgebacken – außen knusprig, innen zart​. Hericium passt auch wunderbar in Suppen und Eintöpfe, wo er durch seine eigenen Aromen das Gericht bereichert​.

In Asien wird er als Delikatesse in Wok-Gerichten, Hot Pots und sogar als veganer „Crab Cake“-Ersatz verwendet. Wichtig ist, Hericium ausreichend zu garen, damit seine etwas schwammige Rohkonsistenz eine gute Textur bekommt. Durch anbraten oder grillen werden die Ränder leicht knusprig – herrlich! Gewürzt werden braucht er gar nicht viel; etwas Salz, Pfeffer, Knoblauch oder ein Spritzer Zitrone genügen, um die Edelaromen zu unterstreichen.

Wer experimentieren mag: Der zerrupfte Igelstachelbart eignet sich auch, um „Pulled Chicken“ nachzuahmen – ein Hochgenuss für Veggie-Fans. Kurz gesagt: Geschmacklich ist Hericium schwer zu beschreiben, aber er überzeugt fast jeden, der ihn probiert hat.

Anbau und Pilzzucht zuhause

Die Zucht des Igelstachelbarts ist mit den richtigen Hilfsmitteln auch zuhause gut machbar. Am besten gedeiht er bei kühlen Temperaturen um 10–18°C und hoher Luftfeuchtigkeit​. Perfekt ist ein Kellerraum oder ein kühles Gewächshaus. Unsere Hericium-Fertigkultur ist bereits von Myzel durchzogen und kann ganzjährig im Haus aktiviert werden​. Stellen Sie die Kultur an einen hellen, kühlen Ort (jedoch ohne direkte Sonne).

Eine konstante Feuchtigkeit ist entscheidend, da die jungen „Stachelbüschel“ sonst austrocknen. Nutzen Sie die mitgelieferte Abdeckhaube oder ein selbstgebautes Mini-Gewächshaus aus transparenter Folie, um die Luftfeuchte hoch zu halten. Lüften Sie täglich kurz, um Schimmel vorzubeugen. Der Igelstachelbart braucht ein bisschen Geduld: Oft dauert es 2–4 Wochen, bis erste kleine weiße Büschel auf dem Substrat erscheinen. Dann geht es recht schnell – innerhalb einer weiteren Woche kann der Pilz erntereif sein. Er bildet meist seitlich am Substratblock oder an Schnittöffnungen seine Fruchtkörper.

Fruchtet die Kultur nicht auf Anhieb, kann ein Kälteschock (ein paar Tage Kühlschrank) helfen, die Bildung anzustoßen. Sobald der Pilzbüschel eine Größe von ca. einem Handball erreicht hat oder sich seine Stacheln leicht gelb verfärben, sollte geerntet werden (dann ist er reif). Schneiden oder drehen Sie den ganzen Büschel ab. Hericium-Kulturen bringen häufig mehrere Schübe nacheinander, mit Erholungspausen von einigen Wochen dazwischen​. Insgesamt kann man rund 30–40 % des Substratgewichts als Ertrag erzielen​

Für Einsteiger ist die Hericium-Zucht dank Fertigkulturen gut geeignet – der Anblick der wachsenden „Igelbärte“ ist außerdem echt faszinierend!

Besonderheiten und Wissenswertes

Hericium ist ein Pilz, der nicht nur den Gaumen, sondern auch die Wissenschaft begeistert. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird der Igelstachelbart seit langem hoch geschätzt – man setzt ihn dort unter dem Namen „Houtou“ bei Magen-Darm-Beschwerden und zur Stärkung von Nerven und Geist ein​. Moderne Studien untersuchen tatsächlich Verbindungen im Hericium, die das Nervenwachstum fördern könnten (sogenannte Erinacine und Hericenone). In westlichen Ländern gewinnt er daher als Vitalpilz an Popularität – erhältlich etwa als Kapseln oder Pulver.

Bemerkenswert ist sein Nährstoffprofil: Hericium liefert fast alle essenziellen Aminosäuren und ist reich an Kalium und Phosphor, dabei aber kalorienarm. Kulinarisch bietet er durch seine vielen Aromastoffe ein Erlebnis für Feinschmecker. Dass er in Deutschland noch wenig bekannt ist, macht ihn fast zu einem Insider-Tipp für Pilzfans. Seine vielen Beinamen (Löwenmähne, Pom Pom, Affenkopf) zeugen von der Faszination, die von seinem Aussehen ausgeht.

Sollten Sie einmal das Glück haben, einen sehr selten wild wachsenden Igelstachelbart zu finden, lassen Sie ihn unbedingt stehen und freuen sich am Anblick. Für den Kochtopf gibt es ja die Zucht!

Zusammengefasst: Hericium erinaceus ist ein einzigartiger Pilz in Optik und Geschmack, der zugleich als Vitalpilz in aller Munde ist – im wahrsten Sinne.

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