Lexikon
Frühlingspilze
Frühlingspilze sind Pilzarten, die in den ersten wärmeren Monaten des Jahres wachsen und sich an die noch kühlen, feuchten Bedingungen des Frühjahrs angepasst haben. Frühlingspilze erscheinen typischerweise zwischen März und Mai und schließen sich damit übergangslos an die Hochsaison der Winterpilze an. Sie sind oft in Laubwäldern, auf Wiesen und an Waldrändern zu finden und umfassen einige besonders begehrte Speisepilze.
Ein besonders geschätzter Frühlingspilz ist die Morchel (Morchella spp.). Morcheln erkennt man an ihrem auffällig wabenartigen Hut. Sie wachsen bevorzugt in feuchten Wäldern, aber auch in Parks oder Gärten. Häufig finden sie sich in der Nähe von Laubbäumen wie Eschen oder Ulmen. Morcheln haben einen intensiven, erdigen Geschmack und eine fleischige Konsistenz, die sie zu einer kulinarischen Delikatesse machen. Da diese Mykorrhiza-Pilze roh giftig sind, müssen sie immer gründlich gegart werden.
Der Märzschneckling (Hygrophorus marzuolus) zählt ebenfalls zu den Frühlingspilzen und kommt meist in montanen und subalpinen Wäldern vor. Er hat einen glatten, dunkelgrauen Hut und wächst oft gut versteckt unter Laub oder Nadeln auf sauren Böden. Der Märzschneckling ist begehrt, da er noch vor vielen anderen Pilzarten fruchtet. In Deutschland kommt dieser Pilz jedoch nur noch selten vor und gilt als sehr gefährdet. Sein mildes Aroma und seine zarte Textur eignen sich gut für Suppen und Pfannengerichte.
Der Maipilz (Calocybe gambosa), auch „Mai-Ritterling“ genannt, wächst auf Wiesen und an Waldrändern und ist an seinem weißen bis cremefarbenen Hut sowie seinem charakteristischen mehligen Geruch erkennbar. Er hat eine feste Struktur und einen würzigen Geschmack, der gut zu gebratenen oder eingelegten Gerichten passt.