Lexikon

Arten

Die Welt der Pilze umfasst eine erstaunliche Vielfalt mit über 120.000 wissenschaftlich beschriebenen Arten, wobei Forscher davon ausgehen, dass es weltweit mehrere Millionen verschiedener Pilzarten gibt. Diese Organismen treten in unzähligen Formen und Farben auf und sind für das Gleichgewicht in der Natur unverzichtbar.

Pilze unterscheiden sich grundlegend von Pflanzen und Tieren, da sie ihre Nährstoffe durch das Zersetzen organischer Materialien aufnehmen. Sie spielen eine zentrale Rolle im Ökosystem, indem sie Abbauprozesse unterstützen und Nährstoffe im Boden freisetzen.

Die wichtigsten und bekanntesten Pilzarten lassen sich in Speisepilze, Giftpilze und Vitalpilze unterteilen, wobei jede dieser Kategorien eine Vielzahl weiterer Unterteilungen und Überschneidungen umfasst.


Speisepilze

pleurotus-ostreatusEssbare Pilzarten, bekannt als Speisepilze, sind wichtige Bestandteile der Ernährung und werden aufgrund ihres Geschmacks und Nährwerts geschätzt. Der Champignon (Agaricus bisporus) ist weltweit eine der bekanntesten Arten und der hierzulande meistverwendete Kulturpilz.

Im asiatischen Raum ist hingegen der Shiitake (Lentinula edodes) der wohl beliebteste Speisepilz. Er zeichnet sich durch ein besonders kräftiges Umami-Aroma aus. 

Zwar gibt es zahlreiche Pilzarten, die als essbar gelten, jedoch beschränkt sich die tatsächlich genutzte Vielfalt auf wenige Dutzend verschiedene Speisepilze. Einige dieser Arten können inzwischen zuverlässig auf speziell vorbereiteten Pilzsubstraten kultiviert werden.


Giftpilze

amanita-phalloidesGiftpilze umfassen eine Vielzahl an Arten, die beim Verzehr oder durch falsche Zubereitung (schwere) Vergiftungen verursachen können. Der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) gilt als einer der gefährlichsten Pilze, da bereits kleine Mengen tödlich wirken können. So ist er für etwa 90 % aller tödlich verlaufenden Pilzvergiftungen verantwortlich.

Ein weiterer bekannter, jedoch nicht gleichermaßen gefährlicher Giftpilz ist der Fliegenpilz (Amanita muscaria) mit seinem charakteristischen roten Hut und weißen Punkten. Auch er enthält toxische Substanzen, die ernsthafte Vergiftungserscheinungen hervorrufen können.

Die Unterscheidung zwischen essbaren und giftigen Pilzarten erfordert zuverlässiges Wissen, da Verwechslungen mitunter schwerwiegende Folgen haben können.


Vitalpilze

lentinula-edodesVitalpilze (auch als Heilpilze bezeichnet) werden seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturen für ihre positiven gesundheitlichen Eigenschaften genutzt und finden heute Anwendung in der Nahrungsergänzung. Der Reishi (Ganoderma lucidum) ist der weltweit am meisten eingenommene Vitalpilz. Ihm wird eine beeindruckende Bandbreite an positiven Eigenschaften zugesprochen.

Ein weiterer, besonders beliebter Vertreter ist der Cordyceps (Cordyceps sinensis). Tatsächlich bestehen zwischen der Gruppe der Speisepilze und der Vitalpilze klare Überschneidungen. Arten wie Shiitake, Hericium oder Maitake werden gleichermaßen für ihren guten Geschmack und ihre wertvollen Inhaltsstoffe geschätzt.