Kastanienseitlinge selbst züchten
Kastanienseitling, Lungenseitling und Austernseitling - Was ist der Unterschied?
Der Kastanienseitling ist ein hervorragender, dennoch aber eher unbekannter Speisepilz. Zudem ist die Art mit dem wissenschaftlichen Namen Pleurotus pulmonarius unter verschiedensten anderen Namen bekannt, die oft nicht aufeinander schließen lassen - so zum Beispiel Lungenseitling, Sommerausternpilz oder Löffelförmiger Seitling. Sehr oft wird sie mit dem Austernpilz verwechselt. Dieser ist zwar sehr eng mit dem Kastanienseitling verwandt, wird aber als eigene Pilzart anerkannt.
Besonders für weniger erfahrene Pilzfans sind Lungenseitlinge nur schwer von den deutlich bekannteren Austernpilzen zu unterscheiden. Das gilt nicht nur für das Aussehen, sondern auch für den Geschmack der beiden Arten. Auch ihr Fundort ist sehr ähnlich - sowohl Austern- als auch Lungenseitlinge wachsen auf totem bzw. stark geschwächtem Holz. Aufgrund dieser besonderen Ähnlichkeit führen wir den Kastanienseitling entgegen der wissenschaftlichen Einordnung als besondere Variante des Austernpilzes.
Lungenseitlinge zuhause anbauen - So geht's
Viele Pilzarten aus der Gattung Pleurotus gelten aufgrund ihres leistungsstarken, unkomplizierten Wachstums als hervorragende Zuchtpilze - so auch der Kastanien- bzw. Lungenseitling. Mit unserem Pilzzuchtset enthalten Sie ein fachmännisch vorbereitetes und bereits vollständig mit Mycel durchwachsenes Pilzsubstrat. So können Sie nach Lieferung Ihres Zuchtsets direkt die Fruchtungsphase einleiten und innerhalb weniger Wochen die erste Ernte einholen.
Alles, was Sie (sowohl als absoluter Anfänger als auch als Fortgeschrittener) während des Anbaus und der Ernte beachten sollten, erfahren Sie in unserer mitgelieferten Schritt-für-Schritt-Anleitung. So kommen Sie mit minimalem Aufwand zu maximalen Ernteerträgen, deren Geschmack Sie garantiert begeistern wird!
Lagerung und Sporenbildung der Lungenseitling-Pilzkultur
Da das Pilzsubstrat zum Zeitpunkt der Lieferung bereits vollständig mit Mycel besiedelt ist, lässt es sich nur noch für eine begrenzte Zeit zwischenlagern, ohne die Leistungsfähigkeit des Pilzes zu beeinträchtigen. Wir empfehlen eine maximale Aufbewahrungszeit von einer Woche bei Raumtemperatur oder vier Wochen bei 2-10°C (~Kühlschrank).
Pilze bilden zur Fortpflanzung sogenannte Sporen - und das in großen Mengen, die sich als feine Pulverablagerung auf der Pilzkultur und umliegenden Oberflächen zeigt. Bei allergisch empfindlichen Personen kann das vereinzelt zu Reaktion führen. Um starke Sporenbildung zu vermeiden, sollten die Pilze rechtzeitig geerntet werden, bevor sich die Hüte vollständig ausrollen und abflachen. Zusätzlich können Sie das Substrat auch in einem unbewohnten Raum oder an der frischen Luft (bei geeigneten Temperaturen) aufstellen, um zu verhindern, dass Sporen in Wohnräume gelangen.
Temperatur und Standort
Die ideale Wachstumstemperatur für Kastanienseitlinge liegt bei 15-25°C. Um Fruchtkörper bilden zu können, benötigt die Pilzkultur zudem indirektes Tageslicht. Je nach Jahreszeit und gegebener Temperatur ist das Haus bzw. die Wohnung, der Balkon oder der Garten somit ideal für die Kastanienseitling-Kultur geeignet.
Lungenseitling nach wenigen Wochen ernten
Erste Kastanienseitlinge zeigen sich schon sehr schnell nach dem Aktivieren der Pilzkultur, oft schon innerhalb von 14 Tagen. Bis zur Erntereife dauert es in der Regel dann noch 4-6 Tage. Nach jeder Ernte geht das Pilzsubstrat in eine Ruhephase über, die ca. 2-4 Wochen andauert. Achten Sie unbedingt darauf, dass die Pilzkultur ausreichend feucht bleibt, damit sie anschließend eine neue Erntewelle hervorbringen kann. Nach 2-4 Erntewellen und einem Gesamtertrag von circa 1000 g sind die Nährstoffe im Substrat erschöpft.