Pilzforscher machen in Bayern ungewöhnliche Funde

Hawlik GmbH Pilzbrut
2022-02-15 09:33:00
Pilzforscher machen in Bayern ungewöhnliche Funde - Pilzforscher machen in Bayern ungewöhnliche Funde

In Unterfranken gibt es das erste Pilzschutzgebiet in Bayern. Hier haben Pilzforscher jetzt den Kleinsporigen Fasertintling, auch Kleine Hasenpfote genannt, entdeckt. Nach Angaben der Bayerischen Staatsforsten ist es die erste Sichtung dieser Pilzart in Bayern. Ein weiterer ungewöhnlicher Fund war der Bunte Glockennabeling, der das erste Mal in Nordbayern gefunden wurden. Die erste Sichtung dieses Pilzes war 1954 in der Nähe von Augsburg, berichtete der Verein Pilzfreunde Mainfranken, der das Pilzschutzgebiet ehrenamtlich pflegt und erforscht. Wer sich jetzt über mehr Abwechslung in der Küche freut, der wird enttäuscht sein, denn beide Pilze sind nicht essbar.

Klimawandel bringt Pilze nach Unterfranken

Ein möglicher Grund für die Ausbreitung des Glöckchennabelings nach Unterfranken könnte der Klimawandel sein. Normalerweise fühlt sich dieser Pilz gen in südlicheren Gegenden beheimatet. "Es gibt einige Pilze, die in den letzten Jahren eingewandert sind", sagt der leitende Hobby-Pilzforscher Rudi Markones. Da sehe man die Folgen der Klimaveränderung deutlich. Unter den eingewanderten Pilzen sei auch ein Pilz, der Bäume angreift und an Ahornbäumen die Rußrindenkrankheit auslöst. "Das wird in den nächsten Jahren gefährlich", sagt Markones.

Pilze als Indikator für Waldgesundheit

Wie es einem Wald geht und ob dieser Gesund ist lasst sich am Pilzbestand erkennen. Die meisten Pilze sind für den Wald nämlich durchaus wichtig. Pilze versorgen die Bäume unter anderem mit Wasser und zersetzen Totholz, also abgestorbene Baumteile. Mit Besorgnis beobachten die Pilzforscher dass bei manchen Pilzen das Vorkommen aufgrund des Klimawandels stark abnehme. "Welche Folgen das für den Wald hat, ist noch nicht absehbar, aber es ist sicher nicht günstig", so Markones. "Pilze sind ein Indikator dafür, wie es dem Wald geht", sagt auch der zuständige Forstbetriebsleiter Christoph Riegert von den Bayerischen Staatsforsten Arnstein.

Das Pilzschutzgebiet ist ein Waldstück im Irtenberger Forst bei Kist (Landkreis Würzburg). Es wurde 2019 als erstes Pilzschutzgebiet in Bayern eröffnet, um zu untersuchen, wie sich Pilze in einem ungestörten Wald mit viel Totholz entwickeln.

(Quelle: dpa)


News