Ein alter Pilzmythos: Kann man Pilze aufwärmen?
Pilze gehören zu den vielseitigsten Lebensmitteln und bereichern viele Gerichte durch ihren einzigartigen Geschmack und ihre Textur. Doch ein Mythos hält sich bei diesem Thema hartknäckig. Wenn man der alten Volksweisheit Glauben schenken kann, darf man zubereitete Pilze auf keinen Fall noch einmal aufwärmen. Wir erklären, warum das nicht (mehr) stimmt und was beim Aufbewahren und Aufwärmen von Pilzgerichten zu beachten ist.
Die Bedenken beim Aufwärmen von Pilzen stammen hauptsächlich aus früheren Zeiten, als die Kühlmöglichkeiten begrenzt waren und das Risiko von Lebensmittelvergiftungen höher war. Pilze bestehen aus Eiweißverbindungen, die bei unsachgemäßer Lagerung und unzureichendem Erhitzen zerfallen und schädliche Stoffe bilden können.
Deshalb ist es wichtig, dass die Pilze kühl aufbewahrt und anschließend ausreichend erhitzt werden. In Zeiten, in denen Kühlschränke noch Mangelware waren, waren die Bedenken um das Aufwärmen von Pilzen also tatsächlich berechtigt. Heute sind übrig gebliebene Reste von Ihrem Pilzgericht aber zum Glück noch kein Fall für den Biomüll.
Pilzgerichte lagern und aufwärmen – So geht’s richtig
Um Pilze sicher aufzuwärmen, ist es entscheidend, wie sie gelagert werden: Nach dem Kochen sollten Pilze möglichst schnell abgekühlt werden. Ideal ist es, sie innerhalb von ein bis zwei Stunden in den Kühlschrank zu stellen. Lagern Sie die zubereiteten Pilze am besten bei Temperaturen unter 5 Grad Celsius. So bleiben sie frisch und das Risiko von Keimbildung wird gering gehalten. Länger als 1-2 Tage sollte ein Pilzgericht aber in keinem Fall aufbewahrt werden.
Das Aufwärmen von Pilzen ist grundsätzlich unproblematisch, aber es gibt ein paar Dinge zu beachten: Pilze sollten beim erneuten Erwärmen mindestens 70 Grad Celsius erreichen, damit eventuelle Keime abgetötet werden. Zudem sollten sie nur einmal aufgewärmt werden. Bleiben auch danach noch Reste übrig, sollten diese zur Sicherheit lieber entsorgt werden.
Tipp: Wärmen Sie übrig gebliebene Pilzgerichte lieber im Ofen oder auf dem Herd auf. So werden die Pilze gleichmäßig erhitzt. In der Mikrowelle erreicht die Strahlung den Teller oft nicht gleichmäßig, sodass Teile vom Gericht nur lauwarm aufgewärmt werden, während andere Teile schon überhitzen.
Geschmack und Textur beim Aufwärmen von Pilzen
Beim Aufwärmen von Pilzen kann sich sowohl der Geschmack als auch die Textur leicht verändern. Pilze enthalten viel Wasser, und beim erneuten Erhitzen kann dieses Wasser austreten, sodass sie teilweise etwas matschig werden. Die fleischige, bissfeste Konsistenz geht dabei also teilweise verloren. Auch die Aromen entwickeln sich weiter, wenn ein Pilzgericht noch einmal aufgewärmt wird.
Obwohl es mit etwas Vorsicht kein Problem ist, die zubereiteten Pilze vom Vortag zu genießen, wäre es also am besten, wenn erst gar keine Reste übrigbleiben. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Ihr Pilzgericht eventuell doch verdorben ist, sollten Sie es lieber entsorgen. Zeichen dafür, dass die Pilze nicht mehr verzehrt werden sollten, sind unangenehme Gerüche sowie eine schleimige oder verfärbte Oberfläche.