Lexikon

Hexenring

Ein Hexenring, auch als Hexenkreis bezeichnet, beschreibt das kreisförmige Wachstum von Pilz-Fruchtkörpern, das oft auf Wiesen, Weiden oder in Wäldern zu sehen ist. Die Erscheinung entsteht, weil das unterirdische Pilzgeflecht, das Myzel, von einem zentralen Punkt aus nach außen wächst und dabei im Zentrum die Nährstoffe aufbraucht. Während das Myzel immer weiter nach außen vordringt, bilden sich die Fruchtkörper nur noch am äußeren Rand, wo die Nährstoffe ausreichend sind. Im Laufe der Jahre vergrößert sich der Ring und kann beeindruckende Durchmesser von mehreren Metern erreichen.

Zu den Pilzarten, die Hexenringe bilden, gehören unter anderem der Wiesenchampignon, der Hallimasch und der Pfifferling. Besonders der Nelken-Schwindling ist für die Ausbildung dichter Ringe auf Wiesen bekannt. Insgesamt bilden rund 60 verschiedene Pilzarten Hexenringe. Der größte jemals entdecke Hexenkreis wies übrigens einen unglaublichen Durchmesser von 600 Metern auf. 

Der Hexenring kann sich auch auf die Vegetation auswirken: An den Rändern, wo das Myzel intensiv wächst, kann das Gras entweder besonders üppig oder kahl sein. Diese Unterschiede entstehen, weil das Pilzgeflecht Nährstoffe freisetzt oder entzieht. In der Folklore gelten Hexenringe als mystische Orte, da man früher glaubte, sie seien Treffpunkte von Hexen oder Feen. Bis heute sind Hexenringe mit vielen Geschichten und Mythen verbunden, was ihren Anblick in der Natur besonders macht.