Lexikon

Seitlinge

Die Seitlinge (Pleurotus) bilden eine Gattung von Pilzen in der Familie der Seitlingsverwandten (Pleurotaceae) und gehören zu den besonders häufig angebauten und geschätzten Speisepilzen weltweit. Diese Gattung umfasst mehrere Arten, darunter den Austernpilz (Pleurotus ostreatus), den Kräuterseitling (Pleurotus eryngii), den Rosenseitling (Pleurotus djamor) und den Limonenpilz (Pleurotus citrinopileatus).

pleurotus-ostreatusDer Name „Seitling“ stammt von der charakteristischen, seitlichen Wuchsform des Fruchtkörpers, der häufig an einer seitlichen Basis am Substrat sitzt und sich seitlich ausbreitet, was ihn gut für das Wachstum auf Baumstämmen und organischen Reststoffen geeignet macht.

Ökologische Rolle und Lebensweise

In der Natur besiedeln Seitlinge (mit Ausnahmen) als Saprophyten bevorzugt abgestorbene oder geschwächte Laubbäume wie Buche, Eiche und Pappel. Sie sind wichtige Zersetzer im Waldökosystem und tragen dazu bei, Holz und andere organische Materialien zu zersetzen und Nährstoffe wieder in den Boden freizusetzen. Seitlinge sind in der Lage, das Holz durch Enzyme zu zersetzen, die die Zellulose und Lignin abbauen. Dadurch beschleunigen sie den natürlichen Kreislauf der Nährstoffrückführung und fördern die Bodengesundheit.

Seitlinge wachsen schnell und können sich an eine Vielzahl von Substraten anpassen, was sie zu einer beliebten Wahl in der Pilzzucht macht. Neben Holz können sie auf Substraten wie Stroh, Kaffeesatz oder speziellen Pilzsubstraten kultiviert werden. Aufgrund dieser Anpassungsfähigkeit sind Seitlinge nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch einfach und ertragreich zu kultivieren.

Der Kräuterseitling stellt eine Ausnahme innerhalb seiner Gattung dar. Er wächst, anders als seine Verwandten, nicht seitlich auf Holz, sondern besiedelt stattdessen die Wurzeln bestimmter Kräuterpflanzen. Während der Austernpilz in Deutschland in den Wintermonaten weit verbreitet ist, kommt der Kräuterseitling hierzulande wildwachsend kaum vor.