Lexikon
Hyphen
Hyphen sind die fadenförmigen Zellen, aus denen das Myzel von Pilzen besteht. Diese mikroskopisch dünnen Strukturen bilden ein weit verzweigtes Netzwerk, das in Böden, Holz, Kompost und anderen organischen Materialien wächst. Hyphen sind das eigentliche „Herzstück“ des Pilzorganismus, da sie Nährstoffe aufnehmen und das Wachstum des Fruchtkörpers unterstützen.
Jede Hyphenfaser ist von einer Zellwand umgeben, die Stabilität bietet und gleichzeitig die Aufnahme von Nährstoffen ermöglicht. Hyphen sind extrem anpassungsfähig und können sich durch verschiedenste Substrate hindurcharbeiten, um organisches Material abzubauen. Dabei dringen sie in die kleinsten Hohlräume ein, geben Enzyme ab und zersetzen selbst komplexe Verbindungen, um sie in verdauliche Nährstoffe umzuwandeln.
In der Pilzzucht sind Hyphen von entscheidender Bedeutung, da sie das Wachstum des Myzels steuern und so die Grundlage für die Fruchtkörperbildung legen. Durch die richtige Pflege des Substrats und optimale Umgebungsbedingungen kann die Aktivität der Hyphen gefördert werden, was sich direkt auf das Wachstum und die Qualität der geernteten Pilze auswirkt.
Man unterscheidet zwischen Substrathyphen und Lufthyphen, die jeweils auf eine bestimmte Funktion spezialisiert sind. Substrathyphen sind Hyphen, die tief in das Nährsubstrat eindringen. Sie bauen organisches Material durch Enzymabgabe ab, um Nährstoffe für das Myzel aufzunehmen. Diese Hyphenart sichert die Grundversorgung des Pilzes und bildet die Basis für gesundes Wachstum und die spätere Fruchtkörperbildung.
Lufthyphen hingegen sind maßgeblich an der Fruchtkörperbildung beteiligt. Sie wachsen nach außen aus dem Substrat heraus und unterstützen den Pilz bei der Entwicklung des Fruchtkörpers, der später die Sporen produziert und verbreitet. Diese Lufthyphen sind somit entscheidend für die Frutikfikationsphase des Pilzes, da sie optimale Bedingungen schaffen, damit sich die Fruchtkörper vollständig entwickeln können.