Lexikon
Sporen
Sporen sind die mikroskopisch kleinen Fortpflanzungseinheiten von Pilzen und entscheidend für deren Reproduktion und Verbreitung. Sie entstehen meist in speziellen Strukturen innerhalb der Fruchtkörper, wie bei Ständerpilzen in den Basidien an der Hutunterseite und bei Schlauchpilzen in den Asci. Jede Spore enthält das genetische Material des Pilzes und kann, unter geeigneten Bedingungen, zu einem neuen Myzel keimen und einen weiteren Pilzzyklus beginnen.
Pilzsporen können je nach Pilzart verschiedenste Farben aufweisen, die von schneeweiß bis hin zu rosarot reichen. Auch wenn einzelne Sporen mit bloßem Auge nicht erkennbar sind, können sie in großen Mengen als feine, staubartige Schicht sichtbar werden. Sporen sind auch dafür verantwortlich, dass sich die Lamellen oder Röhren von Fruchtkörpern mit zunehmendem Reifegrad immer deutlicher verfärben. Je stärker sich die Hutunterseite färbt, desto mehr Sporen wurden gebildet. Bei Steinpilzen sorgt das zum Beispiel für eine gelblich bis olivgrüne Farbe, bei Champignons sind die Sporen hingegen kakaobraun.
Die Widerstandsfähigkeit der Sporen gegen extreme Umweltbedingungen wie Trockenheit, Hitze und Strahlung ermöglicht es ihnen, lange Zeit in einem Ruhezustand zu verharren und erst zu keimen, wenn sie auf eine passende Umgebung treffen. Diese Fähigkeit ist für die Verbreitung und das Überleben des Pilzes entscheidend, da Sporen oft über weite Strecken transportiert werden, sei es durch Luftströmungen, Wasser oder durch Tiere, die sie ungewollt mittragen.
Sporen keimen nur in einem geeignetem Substrat und bei passenden Feuchtigkeitsbedingungen, was zur Bildung von Hyphen führt. Sobald das Myzel ausreichend gewachsen ist, kann es schließlich Fruchtkörper ausbilden, die wiederum neue Sporen freisetzen, um den Zyklus fortzusetzen. In der Pilzzucht wird für die Kultivierung in den allermeisten Fällen aber nicht auf Sporen, sondern auf bereits entwickeltes Myzel zurückgegriffen.