Lexikon

Maronen-Röhrling

Der Maronen-Röhrling (Imleria badia), häufig einfach Marone genannt, gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Speisepilzen in Europa. Mit seiner charakteristischen braunen Hutfarbe und dem mild-nussigen Geschmack ist er bei Sammlern und in der Küche gleichermaßen geschätzt. Der Pilz wächst in vielen Wäldern und ist vor allem im Spätsommer und Herbst ein treuer Begleiter bei Pilzspaziergängen.


Maronen-Pilz: Merkmale und Bestimmung

maronenroehrlingDie Marone hat einen typischen, kastanienbraunen Hut, der sich bei feuchtem Wetter schmierig anfühlt. Bei Trockenheit zeigt er hingegen einen samtigen, matten Glanz. Der Hut erreicht meist Größen zwischen 5 und 15 cm und wölbt sich bei jungen Pilzen halbkugelig, bevor er sich später flach ausbreitet. Unter dem Hut sitzen gelbliche Röhren, die mit zunehmendem Alter olivgrün werden.

Berührt man die Röhren oder verletzt das Fleisch, verfärbt sich dieses schnell blau – ein Phänomen, das sich auch bei Hexenröhrlingen beobachten lässt. Obwohl es manchen Sammlern zunächst irritierend erscheinen mag, ist es völlig harmlos und kein Hinweis für etwaige Giftigkeit.

Der Stiel der Marone ist meist zylindrisch, mit einer hellbraunen bis gelblichen Farbe und feinen Längsfasern. Das Fleisch des Pilzes ist fest und weißlich-gelb, mit einer leicht blauen Verfärbung an Schnittstellen. Diese Blaufärbung ist ein Oxidationsprozess und hat keinen Einfluss auf die Essbarkeit.

Fundorte und Verwechslung

Die Marone bevorzugt saure Böden und ist in Misch- und Nadelwäldern weit verbreitet. Sie lebt in Symbiose mit Bäumen wie Fichten, Kiefern oder Buchen und wächst von Juli bis November, besonders nach Regenfällen. Häufig findet man sie in Gruppen oder an den typischen Moosflächen im Wald. Ihre große Verbreitung macht sie zu einem beliebten Fund, doch ihre Ähnlichkeit zu anderen Röhrlingen erfordert ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit.

Eine Verwechslungsgefahr besteht vor allem mit dem bitteren Gallen-Röhrling (Tylopilus felleus), der eine ähnliche Hutfarbe hat, jedoch ein rosa getöntes Röhrenpolster und eine deutliche Netzzeichnung am Stiel aufweist. Diese Unterschiede sind leicht zu erkennen, sobald man etwas Erfahrung gesammelt hat.

maronenroehrlingEin weiterer Punkt, den man bei der Marone beachten sollte, ist ihre Fähigkeit, Schadstoffe aus dem Boden aufzunehmen. Deshalb sollte sie nur in begrenzten Mengen und an möglichst unbelasteten Standorten gesammelt werden. Wer darauf achtet, hat mit der Marone jedoch einen der zuverlässigsten und schmackhaftesten Begleiter der Waldpilzsaison.

Verwendung von Maronen-Röhrlingen

In der Küche ist der Maronen-Röhrling ein vielseitiger Pilz, der sich durch seinen milden, leicht nussigen Geschmack auszeichnet. Besonders für Suppen, Saucen oder Pfannengerichte ist er hervorragend geeignet. Durch das feste Fleisch bleibt er auch beim Kochen formstabil, was ihn von weicheren Pilzen unterscheidet. Zum Trocknen oder Einfrieren ist die Marone ebenfalls gut geeignet, da sie ihren Geschmack dabei behält.

Der Maronen-Pilz - Auch als Braunkappe bekannt?

Gelegentlich kommt es zu Verwechslungen zwischen dem Maronen-Röhrling und dem Kultur-Träuschling (Stropharia rugosoannulata), da beide Pilzarten auch als Braunkappe bezeichnet werden. Während der fälschlicherweise als Braunkappe bezeichnete Maronen-Röhrling ein Röhrenpilz ist, gehört der Kultur-Träuschling zu den Lamellenpilzen. Optisch sind die Pilze daher auch für Anfänger klar zu unterscheiden.

Bei dem Kultur-Träuschling handelt es sich um einen sehr beliebten Zuchtpilz, da er leicht kultiviert werden kann und zugleich als sehr ertragreich gilt. Der Maronen-Röhrling stammt hingegen ausschließlich aus Wildsammlung, da dieser Pilz für sein Wachstum zwingend einen Baumpartner für seine Mykorrhiza benötigt.